War gleichgeschlechtlicher Geschlechtsverkehr im Römischen Reich normal
Die obige Abbildung stammt aus einer Therme in Pompeji ungefähr aus dem Jahr 80 v. Chr. und war typisch für diese Zeit. Im übrigen gab es im Lateinischen damals kein richtiges Wort für Homosexualität oder Heterosexualität. Ob schwul oder hetero machte keinen Unterschied.
Die Sexualität wurde stattdessen durch Verhaltensweisen bestimmt, ob männlich oder passiv, sowohl in der männlichen als auch in der weiblichen Rolle. Die römische Gesellschaft hatte ein patriarchalisches System, in dem die Geschlechterrolle des Mannes die primäre Autorität ist, die durch die "aktive" Männlichkeit als Voraussetzung für Herrschaft, Macht und Status betont wird.
Männern stand es frei, Geschlechtsverkehr mit Männern zu haben, aber im Allgemeinen war dies nur in den Fällen akzeptabel, in denen die Männlichkeit des frei geborenen römischen Bürgers nicht dem Gesetz der Lex Scantinia unterlag. Dieses war ein römisches Gesetz, das geschaffen wurde, um jeden männlichen Bürger von hohem Rang zu bestrafen, der sich freiwillig an passivem Sexualverhalten beteiligte. Sie sah eine Geldstrafe von 10.000 Sesterzen vor.
Aus gesellschaftlicher Sicht stellte "passives" oder "unterwürfiges" Verhalten eine Bedrohung für das Wesen der Männlichkeit dar, während weibliche Züge, Unterwerfung und passives Verhalten als Verhalten der Unterschicht und der Sklaven galten. Das eigentliche Verbrechen bestand also darin, seinen Namen und den Ruf seiner Familie in Verruf (infamia = Verlust des rechtlichen oder sozialen Ansehens) zu bringen.
Eine bemerkenswerte Ausnahme bildeten die Legionen, bei denen Homosexualität unter Soldaten als Verstoß gegen die militärische Disziplin galt und hart bestraft wurde. Polybius (ca. 200-118 v. Chr.), ein griechischer Historiker, berichtete in seinen Tagebüchern, dass gleichgeschlechtliche Handlungen unter Soldaten mit dem Fustuarium (Todesknüppel) bestraft wurden.